Dienstag, 3. November 2015

Silber - Das 2. Buch der Träume

Titel: Silber - Das zweite Buch der Träume
Reihe: Silber ( 2.Band einer Trilogie, beendet )
Autorin: Kerstin Gier
Seiten: 416
Verlag: FJB
Wanderweg: Während Grayson sich von den Traumkorridoren fernhält, treffen sich Liv und Henry weiterhin jede Nacht. Liv übt ihre Verwandlungsfähigkeiten und damit ist sie nicht alleine. Denn auch die Gegenseite bleibt nicht untätig. Doch wer ist eigentlich hier der Feind? Seit Anabel in der Psychatrie gelandet ist geschehen merkwürdige Dinge in den Korridoren. Neue Mitträumer tauchen auf und Arthur scheint die ganze Sache mit Liv's "Beinahe-Opferung" mächtig mitgenommen zu haben. Trotz einiger Bemühungen gibt die Traumwelt ihre Geheimnisse nicht ohne weiteres Preis und dieser Preis ist überhaupt ziemlich hoch. Zu hoch für Liv und ihre Freunde?

Eigentlich dachte ich immer Anabel ist Secrecy, aber inzwischen schwenke ich mehr in Richtung Arthur. Obwohl ich finde das es nicht so richtig zu ihm passt, aber wer weiss. Wie dem auch sei, ich finde das diese Secrecy-Sache zu weit im Vordergrund steht, dabei gibt es doch viel entscheidendere Geheimnisse zu ergründen, Stichwort: Dämon, Traumwelt.

Anfangs ist es störend, das viel Inhalt aus dem 1. Buch resümiert wird. Das liegt aber nur daran, das ich, zum Beispiel, den 1. Band vorher noch einmal überflogen habe. Leute die den 2. Band jetzt einfach so lesen, sind sicher dankbar für eine Zusammenfassung, immerhin lag fast ein Jahr zwischen den Büchern. Ich meine das Buch war in Ordnung, aber ein Tick mehr Ernsthaftigkeit und weniger rosarote-Vanillekipferl-Ballkleider hätten der Handlung gutgetan. Natürlich gehört das zu Kerstin Gier's Schreibstil. Dieses weichgespülte ist einfach ihr Ding und das ist auch in Ordnung so. Man kann es auch auf Liv's Alter schieben, das alles etwas unreif und leicht naiv wirkt. Für die Altersgruppe finde ich das völlig okay.
Natürlich hätte Liv diverse Sachen ein bisschen ernster nehmen können, besonders weil sie um die Traumsache weiss. Das mit ihrer Schwester hätte sie nicht so leicht abtun dürfen und außerdem wäre es das vernünftigste Mia endlich einzuweihen!

Der heimliche, oder vielmehr unheimliche, Held der Story ist eindeutig Grayson. Er behält in brenzligen Situationen die Nerven und handelt, ganz seiner Figur entsprechend, vernünftig. Ist doch schön, wenn sich die Autoren an ihre festgelegten Charkterlayouts halten! Aber ich kann in keiner Figur eine besondere Entwicklung sehen. Sie bleiben sich zwar alle treu, doch Figuren ohne Entwicklung sind immer eine eher negative Sache. Aus Kerstin Gier's anderen Büchern weiss ich, das es immer ein wenig dauert bis die Figuren etwas dazulernen und wenn, dann sind die Veränderungen eher minimal. Für diese Art von etwas leichterer Literatur (das soll nicht negativ gemeint sein) passt das jedoch gut.
Wem also dieser sehr mädchenhaft angehauchte Mainstream nicht gefällt, dem möchte ich dieses Buch nicht empfehlen.
Zumindest versucht sich die Autorin aus Klischees zu lösen und ihre weibliche Protagonistin zu emanzipieren. Das ist auch schon etwas wert. An sich sind alle Figuren, auch die Nebencharaktere, sehr detailiert ausgearbeitet. Auch sind sie nicht einfach nur Platzhalter und Textfüller, sondern haben eine Funktion und Motive, welche im dritten Band sicher (hoffentlich) an Wichtigkeit für den Handlungsablauf gewinnen werden.
Es gibt viele lustige Stellen und Liv und Henry sind ein sehr symphatisches Pärchen. Diese ganze Traumsache und das durch Korridore wandeln, ist immer noch eine richtig geniale Idee. Obwohl ich mir sicher bin, das es dergleichen in der Literatur schon öfter gegeben hat (ohne jetzt nach Beispielen zu schauen). Auch wenn diese Idee im zweiten Band ein Stück in den Hintergrund getreten ist, stört das nicht weiter. Für unsere Protagonisten ist die Traumwelt inzwischen Alltag geworden, damit selbstverständlicher und das wird auch an den Leser weitergetragen.
Das Buch liest sich schnell weg und ist eine erfrischende Alltagserhellung, von der man weiss das sie auf jeden Fall gut ausgehen wird. Solche Geschichten muss es einfach geben!

Dann noch einige Worte an den FJB Verlag: ihr seid meine Coverhelden! Da wurden ja aus mediengestalterischer Sicht und drecktechnisch, wie schon im 1. Band, alle Register gezogen die möglich sind! Ein bedruckter Buchdeckel, passende Innenseiten, Schmuckelemente, Silberlemente (ich tippe mal auf Kaltprägung), Haptik-, Glanzlack und das alles ziemlich passgenau übereieinander und dann diese feinen Linien... also da bleibt nicht mehr viel an Verbesserungsmöglichkeiten. Da finde ich sogar den Neupreis als gerechtfertigt!

Verspielte Cover für eine verspielte Geschichte. Ein wahrer (Mädchen)-Traum. ;-)


   
(Die Geschichte bekommt 4 Koffer, aber das Cover ein Sternchen.)





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