Freitag, 1. März 2013

Auf geheimer - Steampunk - Mission

Titel: Leviathan - die geheime Mission
Reihe: Leviathan Series
Autor: Scott Westerfeld
Seiten: 480
Verlag: Heyne Verlag
Europa 1914: Der Thronfolger von Österreich-Ungarn und seine Frau werden ermordet. Damit bricht Krieg zwischen Österreich und Serbien aus. In diesen Strudel geraten nun auch alle Bündnisparteien und schon befinden wir uns im ersten Weltkrieg. Aleksander ist der Sohn des ermordeten Königspaares und befindet sich somit als nächster auf der Abschussliste, wenn sein Vater nicht vorgesorgt hätte. Zwei Vertaute helfen dem Prinzen zu fliehen und damit beginnt eine abenteuerliche Flucht. Die mit einer Freundschaft und einer mysteriösen Fracht auf der Leviathan endet.

Zuerst möchte ich etwas zur Aufmachung sagen: WOW! Die Marketingstrategie hat bei mir voll eingeschlagen. Das Buch hat etliche detaillierte Zeichnungen, als Begleiter, zu bieten und auch das Cover ist sorgfältig ausgewählt wurden. Der berühmte Illustrator wird auch extra hervorgehoben. Nun ja, von außen hui und von Innen - dazu komme ich jetzt.
Ich würde mal sagen, Literaturwissenschaftler hätten sicher ihre Freude an diesem Buch, wurde sich doch strickt an die handelsübliche Architektur der Dramaturgie gehalten. Am Anfang lernen wir Deryn Sharp kennen, die unbedingt Fliegerin werden will. Da dies als Mädchen in der Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts allerdings unmöglich ist, gibt sie sich kurzerhand als Junge aus. Tada! Sie schafft es (übrigens durchaus realistisch dargestellt). Es folgt die erste Krise: Aleksanders Eltern werden ermordet, er muss fliehen. Für Deryn läuft derweil alles, auf aufregende Weise, prächtig. Sie heuert auf der Leviathan an - dem größten "Luftschiff" der Darwinisten. Aleksanders Flucht läuft nicht wie geplant, es kommt zum Zusammentreffen mit dem Feind. Aleks muss nun, gezwungenermaßen wichtige Entscheidungen treffen. Unterdessen jagen die Deutschen nicht nur ihn, sondern auch die Leviathan und schon sind wir bei der überraschenden Wende angelangt. Deryn und Aleks lernen sich kennen. Ob es eine romantische Beziehung gibt? Sagen wir mal ja-in. ;-) Beide sind einfach zu sehr mit ihrem Umfeld beschäftigt, als das für so etwas Zeit bliebe. Doch es gibt noch 2 weitere Bände (Behemoth & Goliath). Eine Unausweichlichkeit nicht nur in Liebesdingen, sondern auch in der Dramaturgie, welche uns, an dieser Stelle, zum Höhepunkt führt. Nicht nur die etwas mysteriöse Biologin enthüllt ihr Geheimnis, sondern auch Alek muss Rede und Antwort stehen. Was dazu führt, dass diese drei ihre Schicksale miteinander verweben. Damit sind wir auch schon am Ende, welches ein letztes großes Geheimnis birgt (für die nächsten Teile).

Die Welt, welche Scott Westerfeld geschaffen hat, folgt ihrer eigenen schlüssigen Logik. Es gibt zwei verschiedene Handlungsstränge (Alek und Deryn), die sich im Verlauf verbinden. Die Charaktere sind vielseitig und mehrdimensional gezeichnet. Als Leser bekommt dadurch einen emotionalen Bezug zu jedem wichtigeren Charakter (auch den weiblichen). Für mich ist Leviathan nicht nur handwerklich versiert, sondern auch sehr kreativ umgesetzt.
Scott Westerfeld hat schon ein gut gefülltes Portfolio. Ich habe seine "Midnighters Reihe" total geliebt, in meiner Teenagerzeit. Vielleicht werde ich die demnächst nochmal re-readen, denn die sind, genau wie Leviathan, sehr empfehlenswert. Eine gelungene Steampunk Lesereise!

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